„Am Ende kommen Touristen“
Am Freitag, den 22. Februar laden wir herzlich um 19.30 Uhr zum Filmclub auf 933 Smyth Rd ein. Wir zeigen den Film „Am Ende kommen Touristen“. Wir treffen uns unten in der Calvary Hall.
Robert Thalheims ‚Am Ende kommen Touristen‘ handelt nicht von Auschwitz, sondern von unserem Umgang mit Auschwitz. Der Regisseur, der zugleich Drehbuchautor des Films ist, zeigt die Sehnsucht nach der berühmten ‚Normalisierung‘ und deren Unmöglichkeit in Gestalt zweier Figuren, wie sie verschiedener kaum sein könnten: Der deutsche Zivildienstleistende Sven begegnet im Gästehaus der Oświęcimer Gedenkstätte dem polnischen KZ-Überlebenden Krzeminski.
Weil in dem tristen Gebäude sonst niemand wohnt, vor allem aber, weil der Junge den eigenbrötlerischen Alten betreuen soll, ist der Generationenkonflikt programmiert. Ein Nachgeborener trifft einen Zeitzeugen, ein Unbefangener einen Traumatisierten, der sich hinter mürrischer Wortkargheit verbarrikadiert. Während der jugendliche Held vergeblich versucht, diese Blockade zu durchbrechen, lernt er von seinen polnischen Altersgenossen, wie belastet und zugleich banal das Leben in einer Kleinstadt ist, die den Namen des ultimativen Verbrechens trägt.
(Aus: ZEIT ONLINE, Evelyn Finger)
Regie: Robert Thalheim
Deutschland 2007
85 Minuten, Deutsch (ohne Untertitel)